INVAC Newsletter
Weil viel passiert
Tiermedizin und Tierhaltung profitieren von neuen Forschungsergebnissen und Erfahrungen aus der Praxis – und wir sind mittendrin! Gerne nehmen wir Sie mit bei allen spannenden Themen, denen wir begegnen: In unserem Newsletter berichten wir aus der Wissenschaft sowie über das, was wir im Austausch mit Ihnen lernen dürfen. Und Neuigkeiten aus unserem jungen, wachsenden Labor gibt’s als Zugabe obendrauf.

Ferkelruß – wenn die Haut reißt
Ferkelruß (exudative Dermatitis) ist eine vor allem bei Saugferkeln vorkommende Erkrankung, die durch Staphylococcus hyicus hervorgerufen wird. Charakteristisch sind die runden, nässenden Hautveränderungen, die langsam abtrocknen und anfangs im Kopfbereich zu finden sind. Im weiteren Verlauf treten die Veränderungen am ganzen Körper auf, vorwiegend an haarlosen oder wenig behaarten Stellen.
Im weiteren Verlauf treten die Veränderungen am ganzen Körper auf, vorwiegend an haarlosen oder wenig behaarten Stellen. Nach dem Abtrocknen bilden sich rötliche Krusten, die sich lösen. Stallstaub lässt diese Bereiche durch Auflagerung auf der Haut wie Ruß erscheinen. Die Haut selbst ist verdickt und rissig. Chronische oder generalisierte Infektionen kommen auch bei älteren Ferkeln, Läufern und ausgewachsenen Schweinen vor. Eine Morbidität bis zu 90% ist möglich. Begünstigt wird das Krankheitsgeschehen durch eine Immunschwäche der Tiere. Die Erkrankung führt, häufig im Zusammenhang mit Sekundärinfektionen, oftmals zum Tod der Tiere. Für die Diagnose reicht in der Regel der klinische Blick auf die betroffenen Hautstellen. Gesicherte Ergebnisse erfolgen mittels kultureller Nachweisverfahren im Labor. Auch der Nachweis der Gene, die für die exfoliativen Toxine von Staphylococcus hyicus kodieren, ist mittels PCR möglich. Diese werden von toxinogenen Stämmen gebildet und greifen die Epidermiszellen der Haut an. Es kommt zur Spaltung der Adhäsionsmoleküle und zur Störung des Zellkontaktes, wodurch Zellablösungen entstehen. Die charakteristische Bläschenbildung, Abschuppung und Exsudation sind die Folge.

Forschungsauftrag „Interimmun APEC“
Zuschlag vom Bundesministerium – wir freuen uns: Forschungsauftrag „Interimmun APEC“ Es war eine Menge Arbeit, aber es hat sich gelohnt: Für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft werden wir zum Thema „Interimmun APEC“ forschen. Das Projekt ist Teil einer umfassenden Ausschreibung, die das Ziel hat, den Einsatz von Antibiotika bei Nutzgeflügel zu reduzieren. Mit unserem Ansatz, neue Erkenntnisse über krankmachende E. coli-Varianten für die schnellere Diagnose und bessere Vorbeugung zu nutzen, konnten wir überzeugen.Was macht APEC so gefährlich? Das Darmbakterium Escherichia coli (EC) ist in der Regel harmlos, aviäre pathogene EC (APEC) jedoch können zu schweren Colibazillosen führen. Wir werden untersuchen, wie es dazu kommen kann: Welche Viren oder Bakterien sind...

Die „Erdbeerkrankheit“ schnell erkennen
MALDI-TOF plus PCR-Nachweise Die „Erdbeerkrankheit“ schnell erkennen Dermatitis digitalis oder auch Mortellaro´sche Krankheit - das sind weitere Begriffe für die qualvolle Rinder-Krankheit, die sich weltweit zu einem großen wirtschaftlichen Problem entwickelt hat. Symptomtisch zeigen sich vor allem Lahmheiten, verursacht durch schmerzhaft, z.T. tiefe Entzündungen der Klauen von Milch- und Mastrindern. Wichtig ist die schnelle, verlässliche Diagnose. Wir helfen - indem wir Diagnoseverfahren kombinieren.Komplexe Diagnosen aus einer Hand Die klassische Erregerkultivierung bleibt unsere grundlegende diagnostische Untersuchungsmethode, da wir nur mit den daraus gewonnenen Isolaten Resistenzprüfungen durchführen oder bestandsspezifische Impfstoffe herstellen können. Die Identifikation der...

Zoo Berlin: INVAC-Impstoff für Elefanten
Zoo Berlin INVAC-Impstoff für Elefanten Etwas ganz Besonderes war für uns die Impfung der Elefantenkuh Pang Pha im Berliner Zoo. Die Dickhäuter-Dame soll vor dem Papilloma-Virus geschützt werden, das Wucherungen im Genital-/Analbereich verursacht und bisher eine erfolgreiche Befruchtung behindert hatte. Grundlage für die Impfstoffentwicklung in unserem Labor waren Proben, die der Zoo uns zur Verfügung gestellt hat. Pang Pha hat die Impfungen sehr gut toleriert - ob die Autovakzine wie gewünscht wirkt und die Elefantenkuh trächtig wird, zeigt sich erst nach einigen Wochen.Der verwendete Impfstoff : inaktive Autovakzine gegen Papillomatose Dosierung 5,0 ml Injektionsvakzine Adjuvans: Aluminiumhydroxid MALDI-TOF-MS: Keime schnell identifi zieren Gut, dass es die Abkürzung gibt, denn...