Maßgeschneiderte Krankheitsprävention bei Nutztieren

Bestandsspezifische Impfstoffe

Bestandsspezifische Impfstoffe sind inaktivierte Vakzine (keine Lebend-Impfstoffe), die für eine bestimmte Nutztierherde entwickelt und eingesetzt werden. In unserem Labor analysieren wir die aus dem Bestand isolierten Krankheitserreger und starten nach der Diagnose (Link) mit der Herstellung des maßgeschneiderten Impfstoffes. Dafür verwenden wir spezielle Adjuvantien. Diese Hilfsstoffe werden bestandsindividuell gewählt, d. h. abhängig von der Art der Bakterien oder Viren, der Tierart und der Art der Nutztierhaltung. Von der Probenentnahme bis zur Impfung vergehen in der Regel nur wenige Wochen.

Mehr Immunisierung, weniger Antibiotika

Veterinärmediziner und Tierhalter setzen die bestandsspezifischen Impfstoffe bei Geflügel, Rindern, Schweinen, Ziegen, Schafen und Fischen ein – zur gezielten Prophylaxe und mit dem Ziel, den Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin zu reduzieren.

Schematische Darstellung der Herstellung bestandspezifischer Impfstoffe in einzelnen Schritten. Dazu gehören in chronologischer Reihenfolge: Probeentnahme, Identifizierung und Isolierung des Erregers mittles Labordiagnostik, Vermehrung des Erregers, Inaktivierung des Erregers, Adjuvanzien hinzufügen, Abfüllung und Sterilisation, Qualitätskontrolle und schließlich die Impfung.

Impfstoffentwicklung für Ihren spezifischen Tierbestand:

  • Probenentnahme von den erkrankten Nutztieren – entweder durch Sie als Tierarzt oder
    Tierhalter oder auf Wunsch durch uns
  • Isolierung und Charakterisierung der Erreger – siehe Diagnostik 
  • Vermehrung in Reinkultur und Inaktivierung
  • Zugabe von Adjuvantien, um die Immunantwort zu stärken
  • Impfung – im vorgesehenen Bestand und nur durch Tierärzte

Monitoring ist wichtig

Um sicherzustellen, dass die bestandspezifischen Impfstoffe optimal wirken, behalten wir die Eigenschaften der Erreger kontinuierlich im Blick. So können wir bei Veränderungen die Zusammensetzung entsprechend aktualisieren.

Wir holen die Proben auch ab!

Bei Bedarf kommen wir bei Ihnen vorbei und entnehmen gemeinsam mit Ihnen die Probe am Tier. Anschließend nehmen wir das Material mit in unser Labor und starten mit der Impfstoffproduktion.

Probenabholung mit GO: Express bis zu 10 kg (bitte informieren Sie uns einen Tag vorher)

INVAC Deutschland GmbH

Herstellungserlaubnis

In Deutschland werden Bestandsimpfstoffe schon lange eingesetzt. Sie sind im nationalen Tierseuchen- und Tierarzneimittelrecht verankert. Mit dem Inkrafttreten der Tierarzneimittelverordnung der Europäischen Union (VO (EU) 2019/6 am 28.01.2022) gibt es erstmals eine europaweit einheitliche Rechtsgrundlage für diese Impfstoffe. Die Herstellung der Vakzine bedarf einer behördlichen Herstellungserlaubnis des Labors. INVAC weist die entsprechende technische Einrichtung, die besonderen Herstellungsverfahren und die Expertise in vollem Umfang nach.

Für Einzeltiere: Autovakzine

Bestandsspezifische Impfstoffe werden für eine bestimmte Nutztierherde entwickelt und dienen der Prophylaxe. Autovakzine kommen in der Regel bei einem bereits erkrankten Einzeltier zum Einsatz – z. B. bei einer chronischen Harnwegsinfektion oder dem Papilloma-Virus. Wir sind in beiden Fällen Ihr Diagnose- und Impfpartner und versorgen sowohl große Nutztierbestände als auch einzelne Haus- und Zootiere mit dem exakt richtigen Vakzin.