
Unsere Forschung: Mit neuen Methoden den Tierbestand schonen
Veterinärdiagnostik und Impfstoffe weiterentwickeln
Das INVAC-Team setzt sich zu einem großen Teil aus Wissenschaftlern zusammen. Mit Forschungsdrang und Herzblut arbeiten sie in unserem Labor an der Weiterentwicklung von Veterinärdiagnostik und Impfstoffen. Regelmäßig nehmen die Kolleginnen und Kollegen an nationalen und internationalen wissenschaftlichen Tagungen teil und beteiligen sich an Fachpublikationen zu Themen rund um Infektionskrankheiten, Krankheitsprävention und bestandsspezifische Impfstoffe.
Forschungsauftrag vom Bund
Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat INVAC den Forschungsauftrag „Interimmun APEC“ erhalten. Das Projekt ist Teil einer umfassenden Ausschreibung, die das Ziel hat, den Einsatz von Antibiotika bei Nutzgeflügel zu reduzieren. In unserem Ansatz fokussieren wir uns darauf, neue Erkenntnisse über krankmachende E. coli-Varianten für die schnellere Diagnose und bessere Vorbeugung zu nutzen: Das Darmbakterium Escherichia coli (EC) ist in der Regel harmlos, aviäre pathogene EC (APEC) jedoch können zu schweren Colibazillosen führen. Unser Forschungsprojekt setzt hier mit der Untersuchung von APEC-Feldisolaten an und nimmt dabei Ko-Infektionen und die Interaktion in den Zellkulturen in den Blick. Ziel ist die Entwicklung eines „Interception-Diagnostik-Tools“.
Interception: Infektionskrankheiten abfangen
Krankheitserreger noch vor dem Ausbruch der Krankheit abzufangen – das steckt hinter dem Begriff „Interception“, der aus der Humanmedizin kommt und bei uns Anwendung für Nutztiere finden soll: Wir wollen spezifische Krankheitserreger bereits in der Stallumgebung identifizieren, z. B. im Trinkwasser und in der Einstreu. Mit Handlungskonzepten, die wir dem betreuenden Tiermediziner im Anschluss an die Hand geben, sollen die Tierbestände durch möglichst minimale Aktionen gesund erhalten werden. Methodisch kommen hier modernste molekularbiologische Methoden wie Next-Generation-Sequencing (NGS) in Kombination mit klassischer Mikrobiologie zum Einsatz.
Diagnostik: PCR-Protokolle erweitern
Kontinuierlich arbeiten wir für unser Diagnostikportfolio an neuen PCR-Protokollen, um Infektionserreger und deren wechselnde Varianten detektieren zu können. Besonders in den Blick nehmen wir die neuen „Pannel-PCRs“, die mehrere Erreger oder deren Virulenzfaktoren in einem Ansatz präzise und schnell identifizieren können. Um Wechselwirkungen zwischen Krankheitserregern zu erkennen, verwenden wir auch hier für die Mikrobiomanalysen innovative NGS-Technologie.


Von Hühnern und Tukanen
Es hat sich gelohnt In diesem Newsletter dreht sich alles um das liebe Federvieh: Am 24./25. Mai werden wir als Sponsor und Vortragende am Treffen der...
Neue Erreger identifizieren
Durch den hohen Probendurchsatz in unserem Diagnostiklabor und unsere Vernetzung mit Forschungseinrichtungen und Partnerlaboren sind wir in der Lage, neue Erreger sehr schnell zu identifizieren und zu charakterisieren. Dafür nutzen wir den MALDI-TOF-Massenspektrometer, mit dem sich Erreger-Screenings schnell und umfangreich abarbeiten lassen. Neue Erreger können zudem molekularbiologisch mittels 16S-Sequenzanalyse oder Genomanalyse charakterisiert werden.
Bestandsspezifische Impfstoffe verbessern
Wichtiger Dreh- und Angelpunkt unserer Forschungsaktivitäten ist die Impfstoffentwicklung für spezifische Tierbestände. Sobald der Bedarf besteht und die Antigenproduktion etabliert ist, erweitern wir unsere Herstellungserlaubnis um neue Erreger. In wissenschaftlichen Projekten zusammen mit anderen Forschungseinrichtungen sowie im engen Austausch mit Tierärzten und Tierhaltern wollen wir neue Applikationsformen erschließen mit dem Ziel, die Tiere möglichst wenig zu belasten. Innovative Kultivierungs- und Inaktivierungsverfahren der Erreger sowie die Formulierung der Vakzine mit hocheffektiven Adjuvantien helfen uns dabei, die Wirksamkeit der Impfstoffe zu steigern und gleichzeitig das Tierwohl im Auge zu behalten.

MALDI-TOF: Keime
schnell identifizieren